Prozession und Stadtspaziergang

Eine Prozession ist immer ein einzigartiges Erlebnis. Besonders interessant wird es jedoch, wenn man die gebauten Modelle einer Stadt durch die Straßen führt.

Die Prozession begann im Morphopoly Büro in der Vordere Zollamtsstraße. Es ging weiter zu dem Parkplatz und führte über eine Brücke zum Hauptgebäude der Universität für angewandte Kunst Wien.

Dort angekommen, führte der Weg über den Hof zum Museum für angewandte Kunst. Von dort aus ging es weiter in den Stadtpark.

Die Prozession mit den gebauten Modellen war ein gelungenes Beispiel dafür, wie man eine Stadt auf eine innovative Art und Weise erleben kann.

Labor Aspern Seestadt – Materialspaziergang

Im Zuge des morphoPoly Seestadt Labors im September 2022 wurden verschiedene Bau-Sessions mit Berücksichtigung unterschiedlichen Forschungsfragen und Methoden angeboten.

Unter anderem wurde von den Teammitgliedern GUT und NAT ein Material-Spaziergang konzipiert, welcher mit einer Schulklasse (AHS Maria Trapp Platz) aus der Seestadt umgesetzt wurde.

Die Klasse wurde mit einer Ausrüstung ausgestattet und in kleinere Gruppen eingeteilt. Die Route startete vom Projektraum aus, ging runter zum See und über die Fußgängerbrücke in den neueren Stadtteil.

ROUTE:

Es gibt wenige zugängliche Lücken oder Zwischenorte in der Seestadt, jedoch lag auf der Route eine Böshung, die sehr spannend ist: Von der Vegetation her eine klassische Brache, mit vielen liegengebliebenen Teilen von Baumaterial und Alltagsgegenständen, in mitten von verschiedensten Pflanzen.

Die Kleingruppen konnten nach folgenden Kategorien sammeln:

  • Pflanzen
  • Boden
  • Baumaterial
  • Alltagsgegenstände

Dafür erhielten sie zu Beginn eine Ausrüstung:

  • Einweghandschuhe
  • Papiersackerl mit Henkel
  • Müllsäcke
  • Plastiksackerl
  • Heckenscheren

Die Teammitglieder erklärten der Schulklasse im Vorfeld, dass mit diesem gesammelten Material im Zuge der nachfolgenden Bau-Sessions an einer Umgebung für die Städte gebaut wird. Dies sollte aber nicht der Fokus ihres Sammelns an sich sein, sondern sollte es mehr um die Transformation eines Ortes gehen, der in ihrer Umgebung immer wieder auftritt und verschwindet, dann aber wieder an einem neuen Ort auftritt.

Ein weiterer spannender Aspekt war die „natürliche“ Vegetation vor Ort die der künstlich angelegten Blumen- und Pflanzenbeete gegenüberzustellen. Die Schüler:innen waren in der Rolle als Forscher:innen unterwegs, die versuchten, anhand ihrer gefundenen Proben-Entnahmen, die Umgebung charakteristisch wiederzugeben. Wie viel Anteil von Natur / Alltagsgegenständen / Baumaterialien gibt es vor Ort?

Nach dem Spaziergang wurde das Material von den Team-Mitglieder von morphoPoly sortiert, teilweise gereinigt und auf einem großen Tisch im Seestadt-Labor aufbereitet. Das darauffolgende Wochenende konnten die Kinder, die an der Bausession teilnahmen, dieses Material für ihre Entwürfe verwenden.

Labor Aspern Seestadt

Blog.01

morphoPoly ist eine Brutstätte der Stadtmodellentwicklung. In verschiedenen Medien und Dimensionen.

Doch die Seestadt Aspern ist eine schon weit fortgeschrittene, doch immer noch im Bau befindliche neue Stadt-in-der-Stadt, ein Stadtentwicklungsgebiet am östlichen Rand von Wien, in der Donaustadt.

Dort wird in einer schneckenartigen Anordnung rund um einen künstlichen Baggerteich Baugruppe an Baugruppe gefügt.

In der Seestadt atmet man die Luft der Stadtentwicklung; dort liegen auch die Wurzeln von morphoPoly.

Also kehrt diese wandernde Brutstätte von Traumstädten und Stadtträumen im September 2022 in die Seestadt zurück, um nicht nur eine, sondern gleich drei neue Städte zu entwerfen.

Und das mit der Hilfe nicht nur einiger bewährter Baukünstler:Innen im Alter von 6 – 12, sondern mit neuen Gruppen von Kindern, die vor Ort in die Schule und in den Freizeitklub gehen. Mit ihnen können wir einen Monat lang in einem eigenen Raum bauen.

Ein eigenes Material-Scouting-Team durchstreifte aber auch die Seestadt und fand Baumaterial in den parkähnlichen Anlagen und an den noch aktiven Baustellen.

Gegenüber früheren Bau-Sessions gibt es einige Neuerungen.

An drei farbmarkierten Tischen werden drei Städte gebaut: die gelbe, die grüne und die lila Stadt.

Eine aus Kindern und Team gemixte Jury beurteilt diese Stadtentwürfe nach einem Punktesystem. Beurteilt werden etwa Gesamtästhetik, ökologische Anlagen, Wohnanlagen, besondere Monumente etc.

Mit diesem System wollen wir testen, inwiefern ein wenig spielerische Konkurrenz die Kreativität befeuert. Denn diese Konkurrenz soll ja im Laufe des Bauens fließend in Kooperation übergehen.

Dazu kommen „Promptkarten“, die die Spielleitung einsetzt, um besondere Aufgaben zu stellen und besondere Herausforderungen einzuführen.

Es gibt aber auch Karten, die den Tausch zwischen Städten erlauben, und solche, die die Spielenden unsichtbar machen; sie können dann etwas aus einer anderen Stadt stehlen!

So geht also die Sonne über dem Morphoverse auf, und die Spiele können beginnen!

Sechste Bau- und Forschungs-Session 2022

Am 15.05.2022 wurden die fotografischen Ergebnisse der „morphoPoly“ Spaziergänge vom 23. und 24.4. begutachtet, reflektiert und analysiert.

Welche Erinnerungen haben wir an unsere Exkursion im April?

Und wie können uns Fotografien dabei unterstützen uns daran zu erinnern?

Daraus entstand dann in einem gemeinsamen Prozess eine Collage, in der wir die Eigenheiten des 1. und des 2. Bezirks in eine fiktive Stadt zusammengesetzt haben.

Stadtspaziergang für Kinder – 2. Bezirk

Wir trafen uns mit unseren jungen Stadtentdecker:innen im 2. Wiener Gemeindebezirk, inmitten eines Teils des Nordbahnviertels, welches aus aus jungen Wohnblöcken besteht.
Gleich zu Beginn wurde mit geschlossenen Augen die Hand der/des Partner:in gezogen und schon ging es los in 2er Teams mit den analogen Kameras und Stadtplan des Viertels ausgestattet, um die Bilderrätsel zu lösen: Es galt Bildausschnitte in der realen Welt wieder zu finden (eventuell fotografisch festzuhalten) und die Stellen im Stadtplan zu markieren.

Zwischendurch konnten Fotos gemacht werden von allem was gefiel oder eben nicht gefiel. Jedes gelöste Bilderrätsel eine Etappe zogen wir durch die Straßen und lösten schnell alle Aufgaben. Umso abstrakter das Bild, desto mehr war die Gruppe gefordert. Am schwierigsten erschien jedoch die Orientierung am Stadtplan bzw. die Übersetzung der gesehenen Welt in eine grafische Karte.

Dank eines Freundes von Kell konnten wir das Viertel auch aus der Vogelperspektive betrachten: Ein Dach mit besonderen Vorzügen: die Möglichkeit von Freiluftkino, Meditationsraum und zugleich eine kleine Blumenwiese am Dach… von oben zeigte sich das Viertel von seiner attraktiven Seite, offen, weit, Freizeitmöglichkeiten und grüne Teile zwischen den Wohnblöcken.

Einladend oder nicht einladend, lag hier im definitiv im Auge der Betrachter*in und die Frage, ob das Nordbahnviertel attraktiver zum Leben erscheint als der zuvor besuchte erste Bezirk, spaltete die Gruppe. Die Vorzüge des Nordbahnviertes sind eben dessen Weitläufigkeit, seine grünen Ecken und Spielangebote.

Ein besonderes Eck des Nordbahnviertels war die „naturbelassene“ Gstettn nahe des inzwischen durch die Wohnbauten versteckten Wasserturms. Entlang des Stegs, vorbei an alten Birken und tümpelartigem Gewässer entdeckte Jam neonorange, undefinierte runde Formen … die Fragen der Karten vom Vortag waren sichtlich noch im Hinterkopf gespeichert und im Gepäck mit dabei.

Zurück auf der Straße waren nebst den gesetzten Etappen der zu suchenden Bilder auch die gefundenen Spielmöglichkeiten weitere (selbst gewählte) Unterbrechungen, luden ein zum Ausprobieren und kurz Verweilen. Die jungen Forscher:innen genossen es sichtlich sich in dem größtenteils verkehrsberuhigten Teil frei bewegen zu können und so erschienen wir als doch große Gruppe nicht als Einheit, sondern eher als loser Schwarm – die jungen Forscher:innen waren konzentriert, konstant in Bewegung und am Tun, aber entspannt. Durch die Bilderrätsel bekam der Stadtrundgang Zwischenziele – was in der Reflexion danach die Frage aufwarf, ob diese entstehenden Zielgeraden im Widerspruch stehen zur Eröffnung kreativer Räume und ob es ein Verweilen braucht…

Stadtspaziergang für Kinder – 1. Bezirk

Am 23 April 2022 veranstaltete morphoPoly einen spielerisch geführten Stadtspaziergang für junge, interessierte Städteforscher:innen zwischen 6-12 Jahren im 1. Bezirk.

Gemeinsam mit dem Team von „morphoPoly“ entdeckten die Kinder interaktiv Stadteile von Wien und thematisierten dabei Dichte und Offenheit in der Stadt.

Die jungen Städteforscher:innen wurden mit analogen Kameras ausgestattet, mit denen sie die verschiedenen Eindrücke selbstständig festhalten konnten.

Jede:r Forscher:in bekam auch eine Fragestellung mit auf den Weg.

 

 

Stadtspaziergang Nordbahnhof

Am 13. März 2022 erkundeten wir bei einem Stadtspaziergang unter der Leitung von Michael Goelz den Nordbahnhof. Der Spaziergang ermöglichte uns, diese Orte aus einer neuen Perspektive zu betrachten und ihre Besonderheiten zu entdecken.

 

Michael Gölz führte uns durch die verschiedenen Facetten dieser Umgebung, wobei der Fokus auf aktuellen Entwicklungen und den Besonderheiten des städtischen Lebens lag.

Der Stadtspaziergang bot eine Gelegenheit, den Alltag dieser Orte zu erfahren und sie in einem zeitgenössischen Kontext zu betrachten.

Stadtspaziergang Nordwestbahnhof

Am 7. Februar haben wir die Initiative Stadtspaziergänge gestartet. Dieses innovative Format ermöglicht es uns, die Stadt auf unterschiedliche Weisen zu erkunden.

Ein Höhepunkt war der von Künstler Michael Zinganel geleitete externe Stadtspaziergang am Nordwestbahnhof, der neue Perspektiven auf dieses Stadtviertel eröffnete.