morphoPoly Endveranstaltung im AIL

morphoPoly durchlief in seiner ersten Phase (2021-2023) einen komplexen Prozess, der die Planung und Überwachung des Aufbaus (und der Auflösung) von Modellstädten aus verschiedenen Materialien beinhaltete, die von Lego über Spielzeugbausteine bis hin zu Alltagsresten reichten.

Die ersten Baumeister waren Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren, von denen einige während des gesamten Prozesses mit uns zusammenarbeiteten. Das Projekt entwickelte sich in fließenden Strukturen und überbrückte die Bereiche Social Design und Zentrum Fokus Forschung. Es verband die belebenden, fast therapeutischen Qualitäten des praktischen Bauens und Tüftelns mit transdisziplinärer, multisensorischer Forschung zu unserer Wahrnehmung von Städten, die nicht nur utopische, sondern auch reale städtische Umgebungen umfasste.

Ein Teil des Projekts war der Entwicklung eines Brettspiels gewidmet, das die ökologischen Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Stadtplanung veranschaulichen sollte. Die Teilnehmer sollten die überfüllten Städte des 20. Jahrhunderts mit ihren auf den Autoverkehr ausgerichteten Straßen in eine Stadtentwicklung für das 21 Jahrhundert zu verwandeln.

All diese aufeinander aufbauenden, aber auch sehr unterschiedlichen Modelle und Modellspiele, die an verschiedenen Orten – von der UNIDO über das Österreichische Filmmuseum bis zum Poolbar Festival in Feldkirch – entstanden sind, bedürfen einer narrativen Brücke, die durch ein laufendes Projekt des Storytellings geschaffen wurde.

Bei dieser Veranstaltung haben wir das Projekt anhand von audiovisuellen Materialien vorgestellt, die die einzigen bleibenden Überbleibsel vieler längst aufgelöster Städte und die notwendigen Aufhänger für die Erzählung sind. Zusätzlich konnten wir von Kindern (und anderen) geschaffene Objekte und Entwürfe ausstellen, die das Potenzial haben, den permanenten Auflösungsprozess zu überdauern. Diese Entwürfe wurden denjenigen angeboten, die daran interessiert sind, sie zu bewahren, jeweils begleitet von Erzählungen mit kühner Fantasie, die von phantasievollen Gefängnissystemen bis zu luxuriösen Swimmingpools reichen.

So kann der Erzählbogen des Projekts in jedem Haushalt, der ein Stück MorphoPoly beherbergt, weitergeführt werden.

Mehr info: https://www.dieangewandte.at/aktuell/aktuell_detail?artikel_id=169578253830

Gemeinschaftliches Bauen im Lab: 27 Jugendliche

Am 20 September 2023 versammelten sich 27 Jugendliche in unserem Labor, um in zwei Gruppen unter der Leitung von KAT und JAM Städte zu bauen.Hierbei spielen Themen wie die Zukunft der Hauben, die Wahl des Moors, Schifahren als Symbol, Menschenrechte und psychische Gesundheit in Stadtteilen eine Rolle.

Die Erkenntnis, dass Städte schneller kommen und gehen als gedacht, erfordert radikale Veränderungen. Wir sind gespannt auf eure Ideen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

MorphoPoly beim Poolbar Festival

Am 31. Juli Während des Poolbar Festivals in Feldkirch konnten die Besucher den Bauprozess hautnah miterleben, dank des MorphoPoly-Projekts.

Ein besonderer Tisch wurde für kreative Konstruktionen aufgestellt. Hier wurde nicht nur gebaut, sondern auch Ideen und Inspirationen ausgetauscht.

Die Besucher hatten die Gelegenheit, aktiv am Bauprozess teilzunehmen, Fragen zu stellen und einen einzigartigen Einblick in die Welt von MorphoPoly zu gewinnen.

Open Studio 07: Spielsession mit Aki Lee

Am 3. Mai 2023 fand eine Spielsession im Projektraum statt. Gespielt wurde von den Projekt-Mitgliedern ROB, NAT und JAM und der Künstlerin Aki Lee.

AKI LEE 

Die Künstlerin und Social Designerin Aki Lee hat ihren Master an der Angewandten Universität Social Design (2018) absolviert und arbeitet in ihren Projekten interdisziplinär und erschafft multimediale Kreationen, durch den Einsatz von Fotografie, Dokumentarfilmen und Grafik Design.

Sie hat zwei Spiele entwickelt, die sich mit der sozialen Lage und Stadterneuerung in China auseinandersetzen. In „The Game of Collective Suffering“ (2020) wurden basierend auf den Beobachtungen und Experimenten der Künstlerin die Geschichte der Enning Road Nachbarschaft in Guangzhou, China in einen Spielmechanismus verwandelt. Es verwandelt die Charaktere, die persönlichen Fähigkeiten und die Angelegenheiten der Nachbarschaft in Rollen und Skripte: die Lebenswege, die Leiden und die Beharrlichkeit, die Angst und das Zögern, wenn man sich den Wechselfällen des Lebens gegenübersieht, sind alle tief in das Setting dieses Spiels verwoben. In jedem vorgegebenen Szenario sind die Spieler:innen intensiven Herausforderungen ausgesetzt. Durch Verhandlung und Zusammenarbeit miteinander kann so eine kollektive Überlebensstrategie gebildet und eine vorübergehende Erfahrung kollektiven Leidens am Ausstellungsort geschaffen werden. Gespielt und ausgestellt wurde im Times Museum Guangzhou.

SPIELABLAUF: 

Es entstanden zwei Teams – ROB & JAM und NAT & AKI. Jedes Team war für einen Stadtteil verantwortlich, ROB und JAM für den historisch gewachsenen Stadtteil (STADTTEIL A) und NAT und AKI für das Stadtentwicklungsgebiet (STADTTEIL B). Bevor das Spiel began, wurden jeweils drei individuelle Ziele und ein gesamtheitliches Ziel für die Gesamt-Stadt festgelegt, die innerhalb von 7 Würfelrunden erreicht werden mussten.

STADTTEIL A:

  1. Gartenstadt: Verwandelt eure bisherige Stadt in eine Gartenstadt, ohne Autos und dafür mehr Parks und Wahrzeichen

Welche Ziele gab es noch?

STADTTEIL B:

  1. Entwickelt das Areal rund um das Gebirgsmassiv. Baut dafür Gebäude im Wert von 20 Punkten, Straßen im Wert von 5 Punkten und eine U-bahn-Linie mit min. 2 Haltestellen
  1.   Erbaut ein Wahrzeichen auf der neuen Platte bzw. findet eine Identität für die Gebirgsregion –

investiert dabei mindestens 15 Punkte.

  1.   Verbindet die Gebirgsregion mit dem Stadtteil A

GEMEINSCHAFTS-ZIEL:

Entfernt die alte Müllverbrennungsanlage und ersetzt sie durch eine neue Innovation

In den ersten Würfelrunden wurden nur Aktionskarten gezogen, was dazu führte, dass das gesamte Straßennetz schon zu Beginn komplett zerstört und entfernt werden musste. Dies wirkte zuerst sehr fatal, jedoch stellte sich heraus, dass diese Wendung sehr vorteilhaft war für beide Teams. Dadurch konnte sich ein ganz, neues Verbindungssystem entwickeln.

TEAM A hatte relativ hohe Würfelzahlen und somit eine hohe Anzahl an Investitionspunkten. Sie konzentrierten sich vor allem darauf, die entfernte Brückenverbindung zwischen den Stadtteilen wieder herzustellen und einen direkten Zugang zur Müllverbrennungsanlage per Straße und U-Bahn-Linie zu legen. Es wurde außerdem erfolgreich die Müllverbrennungsanlage ausgetauscht und ein Baumkreis, der als Park und Naherholungsgebiet dient, erschaffen.

TEAM B hatte anfangs nicht wirklich Würfelglück und hatte deswegen eher wenig Investitionspunkte zu Verfügung, was dazu führte, dass sehr sorgfältig und sparsam mit den Investitionen umgegangen wurde und die Gebirgs-Region erst nach und nach entwickelt wurde. Durch die Aktionskarte „Magischer Stein“ konnten sie jedoch ein Gebäude aus dem Stadtteil A entnehmen und als Wahrzeichen auf dem Gebirgsmassiv installieren. Dies wurde als ein Fernwarte und gleichzeitiges Forschungszentrum etabliert um in folgenden Spielrunden, das Gebirgsmassiv und die noch versteckten Qualitäten und Eigenschaften zu erforschen.

Open Studio 05: Bauspiel mit 4 Studentinnen von “Social Design”

Am 19. April fand das fünfte Open Studio statt, bei dem sich vier Studentinnen der “Social Design”-Klasse gemeinsam mit dem Team von Morphopoly einfanden.

Das Spiel, das gespielt wurde, basierte auf dem Konzept von NAT (und Co) und hatte eine fiktive Handlung, die sich um eine von Wasser umgebene Insel drehte, die als Stadtentwicklungsgebiet gedacht war. Das Spiel war intensiv und spannend, und die Spielerinnen hatten viele Ideen für zukünftige Entwicklungen.

Open Studio 02: Auf- und Abbau einer Stadt

Am 29. März fand Open Studio 2 statt.

Das Event begann mit dem Abbau von JAMs Stadt. Die Teilnehmer arbeiteten zusammen, um Gebäude, Straßen und andere Strukturen zu entfernen, um Platz für die neue Stadt zu schaffen.

Dann begann das Stadtbau-Spiel, bei dem die Teilnehmer Ideen für das Spiel einbrachten und gemeinsam eine neue Stadt entwarfen und aufbauten.

Open Studio 01: Interview mit JAM

Das erste Morphopoly Open Studio fand am 22. März 2023 statt. Interview mit JAM über den Auf- und Abbau von Städten.

In dem Interview geht es darum, dass JAM oft Stadtteile baut und dabei bestimmte Materialien verwendet, um Ideen zu generieren. Sie diskutieren auch das Design von abgerundeten Ecken in Städten und wie das Riesenkraftwerk in der Mitte der Stadt gestaltet wurde. Es wird auch über die Verwendung von Mikado-Stäbchen als Zufalls-Generator bei Stadtbauprojekten gesprochen. ZAK fragt Jan, wie man das Werfen von Mikado-Stäbchen in Stadtbauspielen einbauen könnte.

MorphoPoly bei “Angewandte Praxis” (ZFF) in der Rustenschacherallee

Im PEEK-Projekt MorphoPoly wurde eine Idee in die Tat umgesetzt: Ein Stadt-Bau-Spiel, das von einem interdisziplinären Team aus 9 Personen entwickelt wurde. Seit September 2021 experimentierte das Team mit den Möglichkeiten, aus diversen Materialien Stadtmodelle zu kreieren, die in Geschichten und diversen Medien ihre Spuren hinterlassen sollten.

Das Team hatte bereits im September 2021 mit Experimenten begonnen. In den letzten Monaten wurde mit Hilfe von Kindern die freie Bautätigkeit in die Form eines Spiels gegossen.

Am 17. März wurde im Rahmen von “Angewandte Praxis” (ZFF) in der Rustenschacherallee 2-4 im Prater eine weitere Version des Stadt-Bau-Spiels getestet. Kolleg:innen der Angewandten und andere Freunde waren eingeladen, dabei zu sein.

Doch das war nicht alles: Marianna Mondelos nutzte eines der Stadtmodelle von Morphopoly als Grundlage für den Bau einer essbaren Stadt.

Morphopoly ist nicht nur eine Stadt im Wandel, sondern eine Brutstätte neuer Formen!

Stadtspiel bei JUVIVO – Session 11

Am 8. Februar 2023 fand im JUVIVO, eine Einrichtung für offene Jugendarbeit, die jungen Menschen ein vielfältiges Angebot an Freizeitaktivitäten und Unterstützungsmöglichkeiten bietet.eine aufregende Bau- und StadtSpiel-Session statt, bei der die Spieler:innen in die Welt der “MORPHLS” eintauchten und eine Stadt aus verschiedenen Bezirken und Regionen aufbauten.


Alle Spieler:innen übernahmen die Verantwortung für die Nachbarschaft und bauten Gebäude, erweiterten das Verkehrsnetz und legten neue Grünflächen an, indem verschiedene Materialien und Bausteine benutzt wurden.

Die “MORPHLS” sind etwas seltsame, aber sehr liebenswürdige Kreaturen, die in dieser Welt leben. Jeder Spieler schlüpfte in die Rolle eines “MORPHLS” und nutzte seine einzigartigen Fähigkeiten und Superkräfte, um gemeinsam eine Stadt für alle zu bauen.

Es gab jedoch auch verschiedene Aktionskarten, die die Spieler:innen in herausfordernde Situationen brachten und ihre Pläne durcheinanderbrachten.

Trotz der Schwierigkeiten arbeiteten die Teilnehmer:innen zusammen, um ihre Stadt zu bauen.

Am Ende des Tages hatten die “MORPHLS” und ihre Schöpfer:innen eine wunderschöne Stadt erschaffen, die von den Teilnehmer:innen bewundert wurde.

Angewandte Festival 2022

Am Ende des Sommer-Semesters, wenn es so richtig heiß wird, zeigt die “Universität für Angewandte Kunst” alles, was sie hat und was sie kann.

Diese Universität ist ja eher ein eigenes Universum für sich, ausgebreitet in mehreren ganz verschiedenen Gebäuden im 1. und 3. Bezirk, die man aber alle zu Fuß gut erreichen kann.

In all diesen Gebäuden arbeiten verschiedene Klassen und Abteilungen, von digitalen Medien bis Sprachkunst, von Keramik bis Transarts. Oft kennen sich die unter einander kaum.

So kommt es dann zu einer Verdichtung von 4 Tagen, dem “Angewandte-Festival”, wo sich aber all diese getrennten Teile nicht so sehr unter einander kennen lernen, als dass jede für sich sich interessierten Gästen und Besucher:innen vorstellt.

Man konnte sich aber gut auf dem für den Verkehr gesperrten Platz vor der alten Hauptuni begegnen, der einen so guten Campus ergeben könnte.

Und auch im Hof Animationsfilme zu sehen war sehr fein und verbindend.

“morphoPoly” haust ja in der Vorderen Zollamsstraße 7, einem Gründerzeitbau mit dem inneren Umbau, mit Waschbeton und einer ganz hohem Atrium, in einem eigenen Raum mit 2 Tischen und 2 Ebenen.

Die wollten wir so vorbereiten, dass alle Besucher:innen, die jederzeit von früh bis spät kommen konnten, etwas davon haben.

So nahmen wir schon im Vorfeld, als draußen Leute schöne Gesänge sangen, um den hohen Raum zu nutzen, alle Sachen in diesem Raum, von den größten bis zu den kleinsten, bis zu jedem Legostein, in die Hand und machten Ordnung. Das hat viele Stunden gedauert, aber auch eine schöne, gemeinsame Stimmung erzeugt.

Wir richteten auch oben auf der zweiten Ebene eine “Sky Lounge” ein mit Matratze, Polster, Tablet und Kopfhörer. Da konnte man gemütlich liegen und die lustigen Bild-Geschichten über morphoPoly 01 sehen und hören.

Denn manch eine Stadt beginnt als ein Traum und eine hingeworfene Skizze auf vergänglichem Material. Und alle Städte enden früher oder später so. Und es sind nur der tiefe, geduldige Boden der Erde und die durch die Körper und Zeiten wanderenden Seelen, die ihr Gedächtnis bewahren.

Und an einer Magnetwand hingen die vielen verschiedenen kleinen Steine und Dinge, mit denen schon seit 2014 in der Seestadt, Aspern Städte gebaut wurden und immer wieder neue gebaut werden können.

Das begann dann auch auf einem Leuchttisch, entlang einer eleganten Wasserleitung im Stile der alten Römer, und wucherte bis zum Schluss über den ganzen Tisch.

Es entstanden mehrere, durch Farben codierte Siedlungen, eine Ober- und eine Unterstadt, über die man sich viele Geschchten erzählen konnte.

Vor allem die Anwesenheit mehrerer riesiger Insekten legte nahe, dass die vielen Orientierungssysteme der Stadt den Menschen nicht gegen die weit überlegene Raumorientierung dieser Konkurrenten der Evolution helfen konnten. Auch dass sie scheinbar kein öffentliches Verkehrsnetz hatten, das alle Teile verband, lässt erahnen, warum auch diese Stadt schließlich verlassen wurde.

Gäste kamen und ließen sich das Projekt erklären und bewunderten die Stadt. Dazu kamen kurze Vorlesungen mit Infographiken über den Bericht des “Club of Rome”, als schon 1972 Experten vom MIT mit Computersimulationen die ökologischen Krisen des 21. Jahrhunderts vorherssagen konnten, ohne dass jemand auf sie hörte.

Da ging es auch um das seltsame und sehr ungeklärte Verhältnis der Bedürfnsse und Begehrlichkeiten vieler in der Stadt versammelter Lebensformen zu den verfügbaren Bauplätzen und Flächenwidmungen und das Versagen der hochmodernen Stadtplanung, gemäß ineinander verschränkter Lebensräumen, und nicht in sauber getrennten Flächen zu denken.

Die Infographik ist ja überhaupt ein großer Verführer. Sie könnte auf einen Blick komplexe System verständlich machen, die der lineare Text nicht erfassen kann.

Doch sie bricht auch komplexe, dynamische Systeme auf allzu simple alte Schemata herunter, wie die Maslowsche Bedürfnispyramide oder die 3 Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch-sozial-ökonomisch) belegen.

Alle Leute des Teams haben daher Infographiken zum gesamten Projekt entworfen, die man an der gegenüber liegenden Magnetwand studieren konnte.