Open Studio 07: Spielsession mit Aki Lee

Am 3. Mai 2023 fand eine Spielsession im Projektraum statt. Gespielt wurde von den Projekt-Mitgliedern ROB, NAT und JAM und der Künstlerin Aki Lee.

AKI LEE 

Die Künstlerin und Social Designerin Aki Lee hat ihren Master an der Angewandten Universität Social Design (2018) absolviert und arbeitet in ihren Projekten interdisziplinär und erschafft multimediale Kreationen, durch den Einsatz von Fotografie, Dokumentarfilmen und Grafik Design.

Sie hat zwei Spiele entwickelt, die sich mit der sozialen Lage und Stadterneuerung in China auseinandersetzen. In „The Game of Collective Suffering“ (2020) wurden basierend auf den Beobachtungen und Experimenten der Künstlerin die Geschichte der Enning Road Nachbarschaft in Guangzhou, China in einen Spielmechanismus verwandelt. Es verwandelt die Charaktere, die persönlichen Fähigkeiten und die Angelegenheiten der Nachbarschaft in Rollen und Skripte: die Lebenswege, die Leiden und die Beharrlichkeit, die Angst und das Zögern, wenn man sich den Wechselfällen des Lebens gegenübersieht, sind alle tief in das Setting dieses Spiels verwoben. In jedem vorgegebenen Szenario sind die Spieler:innen intensiven Herausforderungen ausgesetzt. Durch Verhandlung und Zusammenarbeit miteinander kann so eine kollektive Überlebensstrategie gebildet und eine vorübergehende Erfahrung kollektiven Leidens am Ausstellungsort geschaffen werden. Gespielt und ausgestellt wurde im Times Museum Guangzhou.

SPIELABLAUF: 

Es entstanden zwei Teams – ROB & JAM und NAT & AKI. Jedes Team war für einen Stadtteil verantwortlich, ROB und JAM für den historisch gewachsenen Stadtteil (STADTTEIL A) und NAT und AKI für das Stadtentwicklungsgebiet (STADTTEIL B). Bevor das Spiel began, wurden jeweils drei individuelle Ziele und ein gesamtheitliches Ziel für die Gesamt-Stadt festgelegt, die innerhalb von 7 Würfelrunden erreicht werden mussten.

STADTTEIL A:

  1. Gartenstadt: Verwandelt eure bisherige Stadt in eine Gartenstadt, ohne Autos und dafür mehr Parks und Wahrzeichen

Welche Ziele gab es noch?

STADTTEIL B:

  1. Entwickelt das Areal rund um das Gebirgsmassiv. Baut dafür Gebäude im Wert von 20 Punkten, Straßen im Wert von 5 Punkten und eine U-bahn-Linie mit min. 2 Haltestellen
  1.   Erbaut ein Wahrzeichen auf der neuen Platte bzw. findet eine Identität für die Gebirgsregion –

investiert dabei mindestens 15 Punkte.

  1.   Verbindet die Gebirgsregion mit dem Stadtteil A

GEMEINSCHAFTS-ZIEL:

Entfernt die alte Müllverbrennungsanlage und ersetzt sie durch eine neue Innovation

In den ersten Würfelrunden wurden nur Aktionskarten gezogen, was dazu führte, dass das gesamte Straßennetz schon zu Beginn komplett zerstört und entfernt werden musste. Dies wirkte zuerst sehr fatal, jedoch stellte sich heraus, dass diese Wendung sehr vorteilhaft war für beide Teams. Dadurch konnte sich ein ganz, neues Verbindungssystem entwickeln.

TEAM A hatte relativ hohe Würfelzahlen und somit eine hohe Anzahl an Investitionspunkten. Sie konzentrierten sich vor allem darauf, die entfernte Brückenverbindung zwischen den Stadtteilen wieder herzustellen und einen direkten Zugang zur Müllverbrennungsanlage per Straße und U-Bahn-Linie zu legen. Es wurde außerdem erfolgreich die Müllverbrennungsanlage ausgetauscht und ein Baumkreis, der als Park und Naherholungsgebiet dient, erschaffen.

TEAM B hatte anfangs nicht wirklich Würfelglück und hatte deswegen eher wenig Investitionspunkte zu Verfügung, was dazu führte, dass sehr sorgfältig und sparsam mit den Investitionen umgegangen wurde und die Gebirgs-Region erst nach und nach entwickelt wurde. Durch die Aktionskarte „Magischer Stein“ konnten sie jedoch ein Gebäude aus dem Stadtteil A entnehmen und als Wahrzeichen auf dem Gebirgsmassiv installieren. Dies wurde als ein Fernwarte und gleichzeitiges Forschungszentrum etabliert um in folgenden Spielrunden, das Gebirgsmassiv und die noch versteckten Qualitäten und Eigenschaften zu erforschen.